„Naziaufkleber suchen, entfernen und gegen Ostereier tauschen“, die neue Form der Demonstration gegen Nazis, mit dieser Form des Protestes sollte es möglich sein, alle Bevölkerungsgruppen anzusprechen, so das Ziel der Initiatoren des jüngsten Gründungstreffens: Bündnis „Kreis Göppingen Nazifrei“. „Ein breites bürgerliches Bündnis gegen Nazis, ohne diesen eine zusätzliche Plattform zu liefern“, das Gründungstreffen hat gezeigt, dass dies möglich ist.
Linke Extremisten wurden auf dem Gründungstreffen ausgegrenzt, ihre Strategie im Kampf gegen Nazis „Demo gegen Demo – Krawall gegen Krawall“ fand bei diesem Gründungstreffen keine Unterstützung. Stattdessen: Aufklären, Informieren, Sensibilisieren!
Vor diesem Hintergrund ist das Fernbleiben von CDU und Junge Union bei diesem Treffen nicht nachvollziehbar. Tolerieren die CDU und die Junge Union das Treiben der Nazis im Kreis Göppingen, so die Frage bei den Teilnehmern des Gründungstreffens, aber auch in der Bevölkerung.
Wer sich einmal durch das Spalier von Nazis den Weg in einen Versammlungsraum bahnen musste, der weiß, dass es schon etwas Mut bedarf: Stinkefinger, Pöbeleien, Rempler – und was ist nach der Versammlung? Warten sie vor der Tür? Zum Glück hatte die Polizei an diesem Abend die Lage unter Kontrolle, war während der Versammlung präsent und strahlte ein Stück Sicherheit aus. Aber den Mitgliedern der CDU und der Jungen Union hat wohl der Mut gefehlt, mit einer Teilnahme an dieser Versammlung ein Zeichen zu setzten. Zu fadenscheinig ihre Ausreden!
Zehn Morde von Nazis, Übergriffe auf Ausländer, Randale in Fußballstadien, Antisemitische Sprechgesänge gegen einen israelischen Fußballspieler, Fackelzüge in den Städten, Demonstrationen und Einschüchterungen auf den Straßen, bei denen sich die Bevölkerung nicht mehr auf die Straße traut. Der Göppinger Oberbürgermeister Till, Bürgermeisterin Zull, die Spitzen von CDU und JU mögen Recht haben mit ihrer Aussage „in Göppingen ist es nicht so schlimm“, aber wer am Mittwochabend in Göppingen an dem Gründungstreffen teilgenommen hat, weiß, dass es anders ist.
Auch wenn es Programme wie „Ort der Vielfalt“ gibt, Nazis gehören nicht zur Vielfalt, Nazis haben in Deutschland, auch in Göppingen, nichts zu suchen.
Der Weg, Demonstrationen der Nazis nicht mit Gegendemonstrationen, Krawalle der Nazis nicht mit weiteren Krawallen zu begegnen, sondern stattdessen mit „Aufklären, Informieren, Sensibilisieren“ zu kontern, dazu mit intelligenten Veranstaltungen wie „Naziaufkleber suchen, entfernen und gegen Ostereier tauschen“ zu punkten, ist der richtige Weg! Für alle Demokraten, auch für die CDU und Junge Union!
Quelle: Filstalexpress